St. Stephan

Nach Ende des 2. Weltkrieges kamen auch viele Heimatver­triebene (vor allem aus Ungarn) nach Poppenweiler, wo sie eine neue Heimat fanden und in der Diaspora einen Raum für die Ausübung  ihres katholischen Glaubens suchten. Im Mai 1970 legte die Diözese Rottenburg die Orte Hochberg, Hochdorf und Poppenweiler zu einem Seelsorgebereich zusammen. 1973 transportierten Soldaten der Jägerhofkaserne Ludwigsburg eine ausgediente Brauerei-Holzbaracke von Neckarweihingen nach Poppenweiler und halfen beim Aufbau derselben. Pfarrer Mayer leitete die Aufbauarbeiten der vielen Helfer. Der Künstler Werner Regner gestaltete die Baracke innen und außen farblich und mit Malereien.
Am 14.10.1974 feierten die Gläubigen den ersten Gottesdienst in der Behelfskirche, die von Dekan Kopf feierlich eingeweiht und dem hl. Stephan von Ungarn geweiht ist. Erst 1981 wurde die Baracke durch eine aus Bruchsteinen gebaute Kirche in Oktogon-Form ersetzt, die am 28.11.1982 durch Weihbischof Dr. Anton Herre geweiht wurde.

Hans J. Matt

St. Stephan Architektur

Die Architektur der Kirche basiert auf der Form des Oktogon (Achteck), die zum ersten Mal im Baptisterium des Laterans in Rom verwendet wurde und später auch auf die zentralen und kaiserlichen Bauten christlicher Kirchen (Aachen, Ottmarsheim/Elsaß, u.a.) übertragen worden war. Die „Acht“ ist in der christlichen Theologie eine Symbolzahl für die Neue Schöpfung, für die Auferstehung Christi am ersten Tag der neuen Woche.

Das Gebäude fällt außen wie innen durch seine Bruchsteinmauern und seine kühne Dachkonstruktion auf, die auf genau vier Stützpunkten aufliegt. Die Muschelkalk Außenmauern aus Abraumgestein des Grenzheimer Steinbruchs vermitteln in ihren Farben einen fast textilen, „ornamentalen“ Eindruck. Der Künstler Werner Regner gestaltete den Ambo, das Kreuz, den Kreuzweg und die farbigen Fenster, die mit der empor strebenden Lichtsymbolik an die Auferstehung Christi am Ostermorgen erinnern.